Umgang mit Rückfällen

Umgang mit Rückfällen – Gesundheitsverhalten erfolgreich ändern: Teil 3

Nun sind Sie vielleicht an dem Punkt angekommen, dass Sie erfolgreich ein neues Verhalten in Ihrem Alltag umsetzen. Sie haben genügend Intension und Motivation gehabt, um das zu schaffen, und vielleicht auch die ersten Erfolge verbucht. Vielleicht haben Sie Ihre Ernährung geändert, oder bestimmte regelmäßige sportliche Aktivitäten begonnen. Und dann kommt das Problem mit dem Umgang mit Rückfällen:

Wenn Sie an diesem Punkt rückfällig werden, ist dies normal! Es können Situationen auftreten, die Sie aus irgendwelchen Gründen aus der Bahn werfen, weil das neue Verhalten einfach noch zu wenig stabilisiert ist. Erinnern Sie sich: Verhalten zu ändern, ist ein Prozess, der einfach seine Zeit braucht. (Siehe Gesundheitsverhalten erfolgreich ändern: Teil 1).

Dabei müssen eventuell unsere Pläne überdacht und angepasst werden und Hindernisse immer wieder aus dem Weg geräumt werden. Es gibt ein Modell der Verhaltensänderung, dass erst nach fünf Jahren ohne Rückfälle von einem abgeschlossenen Prozess einer Verhaltenänderung ausgeht! Seien Sie also geduldig mit sich!

So gehen Sie richtig mit Rückfällen um

Vergegenwärtigen Sie sich, dass Rückfälle normal sind! Jeder macht diese Phasen mehr oder weniger durch. Machen Sie sich deshalb weder Vorwürfe noch Schuldgefühle. Am besten beachten Sie das gar nicht groß, und machen Sie sich keine Gedanken darüber. Fahren Sie einfach fort mit Ihren Plänen und Vorhaben. Geben Sie auf keinen Fall auf, weil Sie nun meinen, dass Sie nicht erfolgreich oder nicht fähig sind! Je länger Sie an einem Verhalten festhalten und es konsequent ausführen, umso mehr wird es zur Gewohnheit.

Das Gehirn verankert dann diese neuen Verhaltensmuster mehr und mehr. Irgendwann werden Sie damit belohnt sein, dass Sie über das, was Sie sich einmal schwer antrainieren mussten, nicht mehr nachdenken müssen. Es ist zur Gewohnheit und zum Bestandteil Ihres Lebens und Ihrer Persönlichkeit geworden! Das erreichen Sie aber nur, wenn Sie nicht beim ersten kleinen Rückfall aufgeben, sondern einfach gelassen weiter machen und an Ihren Plänen festhalten!

Überprüfen Sie genau: was war der Auslöser für den Rückfall? Was waren die begünstigenden Umstände? Vielleicht eine besondere Stresssituation, für die Sie keine andere Bewältigungsstrategie hatten, als zum Beispiel in Ihr altes Essverhalten zurückzufallen?
Wenn Sie jetzt wissen, warum Sie in ein altes, ungünstiges Verhaltensmuster zurückgefallen sind, dann suchen Sie nun nach Möglichkeiten, wie Sie in Zukunft anders damit umgehen können. Legen Sie sich einen sogenannten Bewältigungsplan fest, der beinhaltet, wie Sie mit bestimmten Schwierigkeiten und Hindernissen bei der Umsetzung Ihrer Pläne umgehen werden.

Lassen Sie sich ermutigen, weiterzumachen. Sprechen Sie mit anderen Menschen, von denen Sie wissen, dass sie Ihr Vorhaben unterstützen und Ihnen neuen Mut machen können. Vielleicht haben diese Menschen auch ein paar gute Ideen, wie Sie in Zukunft mit schwierigen Situationen anders oder besser umgehen können?