Darmflora und die Bedeutung

Die Bedeutung der Darmflora – warum sie so wichtig ist!

Was für eine Bedeutung hat die Darmflora für unsere Gesundheit?

„Der Tod steckt im Darm“ – das ist eine bekannte Aussage aus dem Bereich der alternativen Medizin. Aber auch in östlichen Heilsystemen wie z. B. dem Ayurveda wird dem Verdauungstrakt eine absolut zentrale Rolle für die Gesundheit zugeschrieben, und als erster Ansatzpunkt für die Heilung einer Krankheit angesehen. An sich ganz klar, denn unser Körper lebt neben Luft und Licht als erstes von dem, was wir essen und trinken, und somit davon, was der Körper aus der Nahrung macht. Das korrekte und ungestörte Ablaufen der Umwandlungsprozesse von Nahrung in körpereigene Substanzen ist daher eine Grundvoraussetzung für das Wohlbefinden und das Aufrechterhalten eines gesunden Körpers.

Das betrifft natürlich die ganze Komplexität des Verdauungstraktes, mit all seinen Organen, Drüsen, Säften, Enzymen usw. Ich möchte hier einmal einen genaueren Blick auf nur einen kleinen, aber sehr wichtigen Teil dieses komplexen Zusammenspiels werfen: auf die Darmflora. Und auch das kann nur im kleinen Umfang geschehen, denn das Thema Darm füllt ein ganzes Buch. Am Ende des Artikels finden Sie ein paar weiterführende Tipps.

Was ist die Darmflora?

Als Darmflora bezeichnet man die Gesamtheit der Mikroorganismen, die den Darm besiedeln. Die Bakterien der Darmflora stehen in Wechselbeziehung mit dem menschlichen Organismus und sind absolut bedeutend. Die Bezeichnung „Flora“ ist aus heutiger Sicht nicht mehr korrekt, denn es handelt sich hier nicht um Lebewesen aus der Pflanzenwelt. Richtiger wäre z. B. die Bezeichnung Darmmikrobiota. Die Darmflora enthält eine unglaubliche Menge und Vielzahl von Mikroorganismen, das sind Lebewesen der drei Domäne Bakterien, Archaeen (einzellige Organismen) und Eukaryoten. Die Besiedelung beginnt bei der Geburt und nimmt mit fortschreitendem Alter zu.

Die Hauptsächliche Besiedelung liegt im Dickdarm vor mit ca. hundert Milliarden bis eine Billion Individuen je Gramm Kot. Insgesamt besteht die Darmflora eines erwachsenen Menschen mit ca. 10 bis 100 Billionen aus 10 mal mehr Mikroorganismen als wir Zellen haben, und enthält dabei mindestens 500 bis 1000 verschiedenen Arten. Das können auch deutlich mehr sein! Ein wirklich beachtliches Ökosystem.

Was sind die Aufgaben und Wirkungen der Darmflora?

Die Mikroorganismen der Darmflora haben einen Einfluss auf das Immunsystem und sind an der Abwehr von Krankheitserregern und anderen schädlichen Mikroorganismen beteiligt. Des Weiteren helfen sie bei der Verstoffwechselung der Nahrung und bilden dabei Vitamine (z. B. B12, K, Thiamin) und Fettsäuren. Sie haben Einfluss auf die Darmperistaltik und versorgen die Darmepithelschicht mit Energie. Es besteht außerdem eine Verbindung zwischen der Zusammensetzung der Darmflora und dem Körpergewicht des entsprechenden Menschen.

Was ist eine Fehlbesiedelung?

Eine Fehlbesiedelung des Darms kann aus einer Unter- oder Überbesiedelung und in einer Veränderung der Zusammensetzung der Darmflora bestehen. Es können der Dickdarm oder der Dünndarm, oder beide Bereiche fehlbesiedelt sein. Eine Fehlbesiedelung des Dünndarm erkennt man an einem Blähbauch, der über Nacht zurückgeht, die Fehlbesiedelung des Dickdarms eher an abgehenden Gasen.

Wie die Zusammensetzung der Darmflora ist, wird nach der Bildung während des Geburtsvorganges entscheidend durch die Art der Ernährung geprägt. Die Ernährung bestimmt das Milieu und die Art der Nahrungsbestandteile, beides das Wachstum der entsprechenden Mikroorganismen. Haben einmal gesundheitsschädliche Organismen wie z. B. Schimmel und Hefen die Überhand gewonnen, ist man in einem Teufelskreis: die förderlichen Probiotika werden zurückgedrängt, das Milieu wird noch schlechter, die schädlichen vermehren sich…. Faktoren, die ein schlechtes Milieu begünstigen, sind z. B.: zu viel Zucker und isolierte Kohlenhydrate; zu wenig Ballaststoffe; Gärprozesse durch unverdaute Nahrung, zu viel rohe Nahrung und Fleisch, was nicht optimal verdaut wird; Übersäuerung; zu unregelmäßiges Essen; Essen ohne genug Abstand zwischen den Mahlzeiten (Verdauungsvorgang wird gestört); …

Negative Einflüsse auf die Darmflora haben außerdem Antibiotika, vor allem bei längeren Behandlungszeiten. Eine bleibende Schädigung kann insbesondere bei Kindern vorkommen.

Ist die Zusammensetzung der Darmflora ungünstig, so spüren wir dies ziemlich schnell: Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung, Durchfall, unregelmäßiger Stuhlgang, Unwohlsein und Völlegefühl. Und im Folgenden können auch Gesundheitsstörungen wie Entzündungen, Reizdarm und Nahrungsmittelunverträglichkeiten auftreten. Da der Darm ein wesentlicher Sitz des Immunsystems ist, kann sich eine gestörte Darmflora auch darauf auswirken, z. B. mit höherer Infektanfälligkeit, Allergien und Hautproblemen. Sogar Depressionen können mit einer Fehlbesiedelung des Darms einhergehen.

Probiotika als Hilfsmittel

Um eine gestörte Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sollte das erste Mittel die Beachtung der Regeln einer guten Ernährung sein. Die wird aber in den wenigsten Fällen genügen. Zu einer ausreichenden Behandlung bei gesundheitlichen Störungen sollte man sich in die Hände eines Arztes oder Heilpraktikers begeben, der zu einer gründlichen Darmreinigung und Darmsanierung anleiten kann. Es gibt verschiedene Therapien, wie z. B. die die fäkale Bakterien-Therapie, auch Stuhltransplantation genannt.
Aber auch die einfache Gabe von Probiotika oder probiotikahaltiger Lebens – und Nahrungsergänzungsmittel wirkt sich positiv aus. Damit werden förderliche Mikroorganismen über die Einnahme oder Nahrung zugeführt, was die Zusammensetzung der Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen kann.

Probiotische Lebensmittel wie z. B. spezielle Joghurts werden immer mehr angeboten. Zumeist sind die enthaltenen Mikroorganismen aber durch Verarbeitung nicht mehr lebendig, und damit ziemlich nutzlos. Man kann mithilfe von angebotenen Probiotikapräparaten gut selbst entsprechend vergorene Lebensmittel herstellen, z. B. Fermentgetränke aus Gemüse, selbstgemachtes Sauerkraut oder Joghurts, sodass man von frischen und lebendigen Mikroorganismen profitiert. Googlen Sie einmal nach „Joghurt Bakterien“ oder ähnlichem.

Darmpflege als Wäsche „von Innen“

Ich empfehle Ihnen eine regelmäßige Darmpflege. Sie waschen sich täglich, putzen mehrmals täglich Zähne, aber haben Sie schon mal daran gedacht, wie es in ihrem Inneren aussieht? Im Darm können sich, gerade bei ungesunder Ernährung und schlechter Darmflora, sogenannte Biofilme bilden. Sie können das vergleichen mit den Ablagerungen, die Sie im Laufe der Zeit in den Abflüssen in Ihrer Wohnung beobachten können. Das sind auch Biofilme. Ansammlungen von Mikroorganismen. Durch solche Schichten an den Darmwänden können Nährstoffe immer schlechter in die Blutbahn aufgenommen werden, abgesehen von sonstigen Störungen wie Verstopfung etc.

Um das Zentrum Ihres Wohlbefindens und Ihrer Gesundheit – Ihren Darm – funktionsfähig und gesund zu erhalten, achten Sie auf eine täglich gesunde, nährstoff – und ballaststoffreiche Nahrung, und sorgen Sie regelmäßig für eine Reinigung von Innen. Dafür können z. B. pflanzliche, faserstoffreiche Mittel verwendet werden, die die Ablagerungen nach und nach ablösen und Schadstoffe binden und ausscheiden. Auch dazu werden auf dem Markt vielfältige und teils sehr gute Produkte angeboten (siehe z. B. Buchtipps unten). Kombinieren Sie eine Reinigung immer mit dem Aufbau der Darmflora z. B. durch die Einnahme von Probiotika!