veröffentlicht am 28. Juli 2016 |
Gluten wird zunehmend von vielen Menschen schlecht oder gar nicht
vertragen. Neben der Gluten-Sensitität, die mengenabhängig
Reaktion wie Bähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfungen
verursacht, gibt es die Zöliakie, bei der Gluten überhaupt
nicht vertragen wird und es zu entzündlichen Autoimmunreaktionen
im Darm kommt. Dabei spielt das Protein Gliadin eine Rolle, ein
Bestandteil des Gluten, das die Darmschleimhaut angreift und zerstört.
Es scheint so, dass sich Gluten nicht nur auf Menschen mit Zöliakie
oder einer Unverträglichkeit ungünstig auswirkt. Wenn
Gluten mit den Darmzellen in Kontakt kommt, wird Zonulin freigesetzt.
Das ist ein Eiweiß, welches die Verbindungen zwischen den
einzelnen Darmzellen reguliert. Bei der Freisetzung des Zonulin
wird die Darmdurchlässigkeit erhöht, indem sich die
Abstände zwischen den Zellen öffnen. Durch eine solche
erhöhte Darmdurchlässigkeit, dem sogenannten Leaky Gut,
kann es zu zahlreichen Erkrankungen kommen, wobei besonders Autoimmunserkrankungen
berücksichtigt werden sollten. Folgen können auch Allergien
und verschiedenste Entzündungsreaktion sein, eine erhöhte
Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke verbunden mit einer
Verstärkung ungünstiger Wirkungen hoher Glukosewerte
auf das Gehirn (Quelle siehe unten). Die Darmbarriere kann sich wieder regenerieren, insbesondere
durch einen Verzicht auf Gluten und eine gezielte Unterstützung
der Regenerationsprozesse und einer
guten Darmflora.
Hinweis: Diese Informationen sind nicht als Empfehlungen
bei Erkrankungen gedacht und ersetzen keine ärztliche Diagnose,
Behandlung oder Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden lassen
Sie sich durch einen Arzt oder Heilpraktiker behandeln. Quelle: Gluten in der Nahrung - Ursache chronischer Erkrankungen;
K.-L Runow; Nutritional Science and Home Economics Holding B.
V. 2015; S. 11-18
Was ist Gluten?
Gluten ist ist ein Eiweiß, das ursächlich in verschiedenen
Getreiden vorkommt, und ist ebenso anzutreffen in Produkten, die
daraus hergestellt werden. Durch Verarbeitung kann es auch in
zahlreichen anderen Produkten und Nahrungsmitteln enthalten sein,
wie beispielsweise in Sojasauce, Ketchup, Würsten, Medikamenten
usw.
Die Getreidesorten, die Gluten enthalten, sind Weizen, Roggen,
Dinkel und Kamut, in Gerste und Hafer sehr wenig. Es gibt auch
glutenfreien Hafer. Als glutenfreie Alternativen bieten sich Reis
oder Mais an, oder die ohnehin nährstoffreicheren "Pseudo"-
Getreidesorten wie Hirse, Amaranth, Buchweizen und Quinoa.
Warum sich die Zahl der Menschen mit Unverträglichkeiten
und Zöliakie auch im fortgeschrittenen Alter ständig
erhöht, ist noch nicht geklärt. Auf jeden Fall enthalten
die neu gezüchteten Getreidesorten im Vergleich zu denen,
die unsere weit zurückliegenden Ahnen verzehrten, deutlich
mehr Gluten.Warum auf Gluten verzichten?