veröffentlicht am 28. April 2016 |
"Der Tod steckt im Darm" - das ist eine bekannte Aussage
aus dem Bereich der alternativen Medizin. Aber auch in östlichen
Heilsystemen wie z. B. dem Ayurveda wird dem Verdauungstrakt eine
absolut zentrale Rolle für die Gesundheit zugeschrieben,
und als erster Ansatzpunkt für die Heilung einer Krankheit
angesehen. An sich ganz klar, denn unser Körper lebt neben
Luft und Licht als erstes von dem, was wir essen und trinken,
und somit davon, was der Körper aus der Nahrung macht. Das
korrekte und ungestörte Ablaufen der Umwandlungsprozesse
von Nahrung in körpereigene Substanzen ist daher eine Grundvoraussetzung
für das Wohlbefinden und das Aufrechterhalten eines gesundes
Körpers. Das betrifft natürlich die ganze Komplexität des Verdauungstraktes,
mit all seinen Organen, Drüsen, Säften, Enzymen usw.
Ich möchte hier einmal einen genaueren Blick auf nur einen
kleinen, aber sehr wichtigen Teil dieses komplexen Zusammenspiels
werfen: auf die Darmflora. Und auch das kann nur im kleinen Umfang
geschehen, denn das Thema Darm füllt ein ganzes Buch. Am
Ende des Artikels finden Sie ein paar weiterführende Tipps. Als Darmflora bezeichnet man die Gesamtheit der Mikroorganismen,
die den Darm besiedeln. Die Bakterien der Darmflora stehen in
Wechselbeziehung mit dem menschlichen Organismus und sind absolut
bedeutend. Die Bezeichnung "Flora" ist aus heutiger
Sicht nicht mehr korrekt, denn es handelt sich hier nicht um Lebewesen
aus der Pflanzenwelt. Richtiger wäre z. B. die Bezeichnung
Darmmikrobiota. Die Darmflora enthält eine unglaubliche Menge
und Vielzahl von Mikroorganismen, das sind Lebewesen der drei
Domäne Bakterien, Archaeen (einzellige Organismen) und Eukaryoten.
Die Besiedelung beginnt bei der Geburt und nimmt mit fortschreitendem
Alter zu. Die Hauptsächliche Besiedelung liegt im Dickdarm
vor mit ca. hundert Milliarden bis eine Billion Individuen je
Gramm Kot. Insgesamt besteht die Darmflora eines erwachsenen Menschen
mit ca. 10 bis 100 Billionen aus 10 mal mehr Mikroorganismen als
wir Zellen haben, und enthält dabei mindestens 500 bis 1000
verschiedenen Arten. Das können auch deutlich mehr sein!
Ein wirklich beachtliches Ökosystem. Die Mikroorganismen der Darmflora haben eine Einfluss auf das
Immunsystem und sind an der Abwehr von Krankheitserregern und
anderen schädlichen Mikroorganismen beteiligt. Desweiteren
helfen sie bei der Verstoffwechselung der Nahrung und bilden dabei
Vitamine (z. B. B12, K, Thiamin) und Fettsäuren. Sie haben
Einfluss auf die Darmperistaltik und versorgen die Darmepithelschicht
mit Energie. Es besteht außerdem eine Verbindung zwischen
der Zusammensetzung der Darmflora und dem Körpergewicht des
entsprechenden Menschen. Eine Fehlbesiedelung des Darms kann aus einer Unter- oder Überbesiedelung
und in einer Veränderung der Zusammensetzung der Darmflora
bestehen. Es können der Dickdarm oder der Dünndarm,
oder beide Bereiche fehlbesiedelt sein. Eine Fehlbesiedelung des
Dünndarm erkennt man an einem Blähbauch, der über
Nacht zurückgeht, die Fehlbesiedelung des Dickdarms eher
an abgehenden Gasen. Wie die Zusammensetzung der Darmflora ist, wird nach der Bildung
während des Geburtsvorganges entscheidend durch die Art der
Ernährung geprägt. Die Ernährung bestimmt das Milieu
und die Art der Nahrungsbestandteile, beides das Wachstum der
entsprechenden Mikroorganismen. Haben einmal gesundheitsschädliche
Organismen wie z. B. Schimmel und Hefen die Überhand gewonnen,
ist man in einem Teufelskreis: die förderlichen Probiotika
werden zurückgedrängt, das Milieu wird noch schlechter,
die schädlichen vermehren sich.... Faktoren, die ein schlechtes
Milieu begünstigen, sind z. B.: zu viel Zucker und isolierte
Kohlenhydrate; zu wenig Ballaststoffe; Gärprozesse durch
unverdaute Nahrung, zu viel rohe Nahrung und Fleisch, was nicht
optimal verdaut wird; Übersäuerung; zu unregelmäßiges
Essen; Essen ohne genug Abstand zwischen den Mahlzeiten (Verdauungsvorgang
wird gestört); ... Negative Einflüsse auf die Darmflora haben außerdem
Antibiotika, vor allem bei längeren Behandlungszeiten. Eine
bleibende Schädigung kann insbesondere bei Kindern vorkommen.
Ist die Zusammensetzung der Darmflora ungünstig, so spüren
wir dies ziemlich schnell: Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung,
Durchfall, unregelmäßiger Stuhlgang, Unwohlsein und
Völlegefühl. Und im folgenden können auch Gesundheitsstörungen
wie Entzündungen, Reizdarm und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
auftreten. Da der Darm ein wesentlicher Sitz des Immunsystems
ist, kann sich eine gestörte Darmflora auch darauf auswirken,
z. B. mit höherer Infektanfälligkeit, Allergien und
Hautproblemen. Sogar Depressionen können mit einer Fehlbesiedelung
des Darms einhergehen. Um eine gestörte Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen,
sollte das erste Mittel die Beachtung der Regeln einer guten Ernährung
sein. Die wird aber in den wenigsten Fällen genügen.
Zu einer ausreichenden Behandlung bei gesundheitlichen Störungen
sollte man sich in die Hände eines Arztes oder Heilpraktikers
begeben, der zu einer gründlichen Darmreinigung und Darmsanierung
anleiten kann. Es gibt verschiedene Therapien, wie z. B. die die
fäkale Bakterien-Therapie, auch Stuhltransplantation genannt.
Ich empfehle Ihnen eine regelmäßige Darmpflege. Sie
waschen sich täglich, putzen mehrmals täglich Zähne,
aber haben Sie schon mal daran gedacht, wie es in ihrem Inneren
aussieht? Im Darm können sich, gerade bei ungesunder Ernährung
und schlechter Darmflora, sogenannte Biofilme bilden. Sie können
das vergleichen mit den Ablagerungen, die Sie im Laufe der Zeit
in den Abflüssen in Ihrer Wohnung beobachten können.
Das sind auch Biofilme. Ansammlungen von Mikroorganismen. Durch
solche Schichten an den Darmwänden können Nährstoffe
immer schlechter in die Blutbahn aufgenommen werden, abgesehen
von sonstigen Störungen wie Verstopfung etc. Um das Zentrum
Ihres Wohlbefindens und Ihrer Gesundheit - Ihren Darm - funktionsfähig
und gesund zu erhalten, achten Sie auf eine täglich gesunde,
nährstoff - und ballaststoffreiche Nahrung, und sorgen Sie
regelmäßig für eine Reinigung von Innen. Dafür
können z. B. pflanzliche, faserstoffreiche Mittel verwendet
werden, die die Ablagerungen nach und nach ablösen und Schadstoffe
binden und ausscheiden. Auch dazu werden auf dem Markt vielfältige
und teils sehr gute Produkte angeboten (siehe z. B. Buchtipps
unten). Kombinieren Sie eine Reinigung immer mit dem Aufbau der
Darmflora z. B. durch die Einnahme von Probiotika! ADVANCED
PROBIOTIC BLEND Buchtipps:
Was ist die Darmflora?
Was sind die Aufgaben und Wirkungen der Darmflora?
Was ist eine Fehlbesiedelung?
Probiotika als Hilfsmittel
Aber auch die einfache Gabe von Probiotika oder probiotikahaltiger
Lebens - und Nahrungsergänzungsmittel wirkt sich positiv
aus. Damit werden förderliche Mikroorganismen über die
Einnahme oder Nahrung zugeführt, was die Zusammensetzung
der Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen kann.
Probiotische Lebensmittel wie z. B. spezielle Joghurts werden
immer mehr angeboten. Zumeist sind die enthaltenen Mikroorganismen
aber durch Verarbeitung nicht mehr lebendig, und damit ziemlich
nutzlos. Man kann mit Hilfe von angebotenen Probiotikapräparaten
gut selbst entsprechend vergorene Lebensmittel herstellen, z.
B. Fermentgetränke aus Gemüse, selbstgemachtes Sauerkraut
oder Joghurts, sodass man von frischen und lebendigen Mikroorganismen
profitiert. Als Produktanregung kann ich "Vitabiosa"
von allcura oder "Trank des Lebens" von St. Helia empfehlen,
dies kann bei verschiedenen Anbietern im Internet bezogen werden.Darmpflege als Wäsche "von Innen"
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